Der Einergiepreis-Schock

Der Einergiepreis-SchockEine Analyse der Auswirkungen auf den Mietmarkt

Infografik: Energiepreise & Mietmarkt in Basel

Der Energiepreis-Schock

Eine Analyse der Auswirkungen auf den Mietmarkt in der Region Basel (2018-2026)

Die Preis-Explosion auf einen Blick

Die Jahre 2021 bis 2023 sahen einen beispiellosen Anstieg der Energiekosten, der die Nebenkostenabrechnungen massiv beeinflusste. Die untenstehende Grafik zeigt die dramatische Entwicklung der Grosshandelspreise, die sich mit Verzögerung auf die Endkunden auswirkte.

Die Grafik illustriert die relative Preissteigerung wichtiger Energieträger, indexiert auf den Stand von Januar 2021, um die extreme Volatilität und die Höchststände Mitte 2022 hervorzuheben.

Strompreis (Haushalt)

~+52%

Anstieg des Mediantarifs in Basel von 2021 auf 2024

Heizölpreis

~+150%

Preissprung vom Tiefpunkt 2020 zum Höchststand 2022

Gaspreis

~+200%

Anstieg am europäischen Grosshandelsmarkt in der Spitze 2022

Strompreisentwicklung 2018-2025

Die Strompreise für Haushalte kannten lange nur eine Richtung: nach oben. Getrieben wurde dies durch höhere Beschaffungskosten am Markt und steigende Netznutzungsentgelte.

Dargestellt ist der Mediantarif für einen typischen Haushalt (H4, 4’500 kWh/Jahr) in Rp./kWh.

Heizöl & Gas: Die Achterbahnfahrt der Preise

Geopolitische Ereignisse und die Abhängigkeit von globalen Märkten führten bei fossilen Brennstoffen zu extremer Volatilität. Die CO2-Abgabe verteuerte das Heizen zusätzlich.

Preisentwicklung für Heizöl (CHF/100l) und Gas (Index Grosshandelspreis).

Die Auswirkung auf die Mieter

Der grösste Hebel der Preissteigerungen traf die Mieter direkt über die Nebenkostenabrechnung. Die Kosten für Heizung und Warmwasser wurden zum dominanten Faktor, was zu empfindlichen Nachzahlungen führte.

Die durchschnittlichen jährlichen Heizkosten für eine 4-Zimmer-Wohnung stiegen von ca. 1’500 CHF auf über 2’500 CHF in der Spitze.

Der Welleneffekt: Mieten & Soziale Folgen

Die Energiepreise beeinflussen nicht nur die Nebenkosten, sondern wirken sich indirekt über die Inflation (LIK) auch auf den hypothekarischen Referenzzinssatz und damit auf potenzielle Mietzinsanpassungen aus.

Energiepreise ▲

Inflation (LIK) ▲

Referenzzins ▲

Mögliche Mietzins- erhöhungen

Diese Kaskade führte zu einer erhöhten finanziellen Belastung für Haushalte, woraufhin der Kanton Basel-Stadt mit Unterstützungsmassnahmen wie der „Energie- und Heizkostenhilfe“ für einkommensschwache Familien reagierte.

Prognose 2025 & 2026: Das neue Normal

Eine Rückkehr zum alten Preisniveau ist unwahrscheinlich. Experten erwarten eine Stabilisierung auf einem höheren Niveau, wobei die Volatilität eine ständige Grösse bleibt.

Strom

Leicht steigende Tendenz durch hohe Netzkosten und Investitionen in erneuerbare Energien. Geringere Abhängigkeit von Marktpreisschwankungen.

💧

Heizöl

Stark abhängig von globalen Rohölpreisen und geopolitischer Lage. Die CO2-Abgabe wird den Preis weiter stützen.

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Gas

Preise haben sich stabilisiert, bleiben aber anfällig für Lieferengpässe und strenge Winter. LNG-Importe schaffen eine neue Preisbasis.

Handlungsempfehlungen für Verwaltungen & Eigentümer

  • Transparenz bei Nebenkosten

    Proaktive Kommunikation über erwartete Kosten und klare, verständliche Abrechnungen schaffen Vertrauen.

  • Realistische Akontozahlungen

    Regelmässige Anpassung der monatlichen Vorauszahlungen, um hohe Nachzahlungen für Mieter zu vermeiden.

  • Investition in Energieeffizienz

    Sanierungen (Dämmung, Fenster) und der Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme senken langfristig die Kosten und steigern den Wert der Immobilie.

Datenquellen: ElCom, BFE, IWB, EBM, VSH, BFS, Branchenanalysen. Alle Preisangaben sind Annäherungswerte zu Illustrationszwecken.

Erstellt im Juli 2025.